Eine Pfingstbotschaft für das 21. Jahrhundert: das Glaubensbekenntnis von pax christi in Bologna
31. Mai 2009
Wir glauben
Als Christen glauben wir an die Verkündigung des Friedens in Christus, an Gottes Evangelium, und wir glauben, dass die Kirche eine Gemeinschaft ist, die zum Glauben an ihn, den Gekreuzigten und Auferstandenen, aufgerufen ist. Als Christen können wir unter keinen Umständen einen Krieg rechtfertigen. Einen gerechten Krieg kann es nicht geben, weil die Tötung eines Menschen, selbst wenn er schuldig ist, durch keinen Glauben gerechtfertigt werden kann.
Das Leben ist das wichtigste Geschenk vom Gott des Lebens, aber, wie Jesus zeigt, darf es nicht mit Waffen verteidigt werden.Als Christen lehnen wir die Macht der Waffen radikal ab. Wir werden Waffen weder entwerfen noch bauen, noch verkaufen, noch kaufen, noch einsetzen. Wir lehnen jede Idee eines durch Waffen gesicherten Friedens ab.
Als Christen werden wir weder mit unserem Geld noch durch unsere Fürbitte noch durch unser Schweigen dazu beitragen, ein System der tötenden Gewalt aufrechtzuerhalten, in das wir alle gegen unseren Willen verwickelt sind und das uns zur Kollaboration zwingt. Wir werden nicht mehr Unwissenheit vorschützen, werden uns nicht mehr ruhig verhalten und werden das System nicht mehr rechtfertigen; Wenn wir im Angesicht dieses Leidens gleichgültig bleiben, laden wir schwere Schuld auf uns. Als Christen müssen wir in Wort und Tat diesem Schrecken EINHALT GEBIETEN.
Wer beim Abendmahl von Gott genährt wird, kann sich nicht gleichzeitig durch den Krieg nähren. Als Christen glauben wir, dass Gott Frieden und dass der Krieg das Gegenteil Gottes ist. Wir glauben an die Liebe Gottes, wir glauben an seinen Frieden als Geschenk, das er uns durch die Inkarnation, den Tod und die Auferstehung seines Sohnes gemacht hat. Wir glauben an sein Heil, das heute schon da ist und der ganzen Welt angeboten wird. Das ist unser Glaube, denn es ist der Glaube an den Sohn Gottes, an den entwaffneten Messias: Wie er glauben wir an Gott, denn er ist die Kraft der Liebe, er ist Vater Sohn und Heiliger Geist. Wir glauben an den Frieden als Geschenk und als Verpflichtung zu offensiver und kreativer Gewaltfreiheit.
Wir glauben, dass dies der Weg ist, den Gott seiner Kirche durch Jesus Christus und den Heiligen Geist gewiesen hat, und der Verkündigungsauftrag, den er ihr durch sie erteilt hat. Amen
Information aus den Kirchen in Bologna (Italien) Pax Christi Bologna
Seit 13 Jahren treffen sich Mitglieder der christlichen Kirchen in Bologna (Italien) regelmäßig und beten für den Frieden. Diese ökumenischen Versammlungen wurden von Pax Christi in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat für ökumenische Aktivitäten und unter vollständiger Teilnahme aller christlicher Kirchen der Region ins Leben gerufen und gefördert. Das Unternehmen war von Anfang an eine gemeinsame Reise, um die christliche Bedeutung von »Frieden« zu verstehen. Dieses Jahr haben wir gemeinsam ein echtes »Glaubensbekenntnis« für den Frieden Christi formuliert. Wir taten dies, weil wir überzeugt sind, dass der Frieden Christi vor allem ein Glaubensbekenntnis ist. Wir dürfen uns nicht mit einer bloßen Betrachtung oder einer einfachen Erklärung begnügen, sondern müssen eine ökumenische Verständigung darüber erreichen, was unserem »Glauben« nach der von Christus offenbarte Friede ist. Deshalb wurde der vorliegende Text verfasst und am 30. November 2008 im Rahmen der ökumenischen Liturgie von allen Vertretern und Mitgliedern der protestantischen, orthodoxen und katholischen Kirchen in Bologna proklamiert. Wir schicken Ihnen den Text in der Hoffnung, dass er Ihnen auf dem Weg nach Kingston eine Hilfe sein möge. Pax Christi Bologna, Sekretariat für ökumenische Aktivitäten, Rumänisch-orthodoxe Kirche, Evangelisch-methodistische Kirche, Adventistische Kirche, Evangelische Versöhnungskirche, Katholisches Kulturzentrum Poggeschi, Taizé-Gruppe.
Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche von Helmut Dierlamm